Gehörst Du auch zu den vielen werdenden Muttis, die keine Hebamme fürs Wochenbett gefunden haben? Dann verzweifele nicht, denn es gibt einen Ausweg, den ich Dir hier verraten möchte.

Kinderkriegen, aber auch Kinderhaben in Deutschland ist heutzutage wirklich nicht leicht. Es ist eine organisatorische Meisterleistung.

Es fängt bei den Hebammen an, setzt sich über zu wenige familienfreundliche Arbeitgeber fort, streift so manchen Vermieter, der nicht an Familien mit mehr als zwei Kindern vermieten möchte und macht bei der Kinderbetreuung dann eine komplette Vollbremsung.

Leider habe ich nicht für jeden dieser Punkte eine Lösung. Ich habe jedoch für das allererste Problem- den Hebammenmangel im Wochenbett- durchaus einige brauchbare Lösungsansätze, die Du hoffentlich nützlich findest.

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Mein Video zum Thema: keine Hebamme im Wochenbett? Das kannst du tun.

Zu erst einmal sei gesagt, nein, es ist nicht Dein Verschulden, wenn Du keine Hebamme für die Zeit nach der Geburt finden konntest! Auch wenn Dir das vielleicht von allen Seiten suggeriert wird. Gerade in der ersten Schwangerschaft, womöglich als erste im Freundeskreis, haben die wenigsten Frauen überhaupt von einem Hebammenmangel gehört. Es ist daher wirklich nicht unüblich, dass Schwangere 50, 60 oder mehr Hebammen kontaktieren, bevor sie endlich fündig werden. Du bist definitiv nicht allein mit diesem Problem!

Die Gründe für diese Entwicklung sind recht vielschichtig.

Seit 2016 steigt die Geburtenzahl in Deutschland. Dabei pendelt sie zwischen 780.000 und 790.000 Kindern. Auf diese Geburtenzahl trifft dann eine Zahl von um und bei 24.000 Hebammen. Mathematisch passt das erstmal ganz gut zusammen und im ersten Moment denkst Du, wieso haben wir dann den Mangel?

Der Mangel ist dadurch zu erklären, dass nur 13.000 bis 17.000 von diesen insgesamt 24.000 Hebammen überhaupt freiberuflich arbeiten und Nachsorgen anbieten. Viele von ihnen aber nur in Teilzeit. Damit haben wir rechnerisch immer noch recht viele Hebammen. Allerdings ist die tatsächliche Arbeitszeit, die diese Hebammen für die Versorgung junger Familien aufbringen können, für eine Geburtenzahl von 780.000-790.000 bei weitem nicht ausreichend.

Hinzu kommen dann noch Krankheitszeiten, Urlaubszeiten und zwischendurch auch Erziehungszeiten, wie in meinem Fall.

Bin ich Hebamme? Ja. Bin ich freiberuflich tätig? Ja. In der Statistik für Wochenbett-Hebammen bin ich drin. Die Statistik registriert aber nicht, dass ich durch den eigenen Nachwuchs selber mal eben für zwei Jahre ausfalle. Das bedeutet in meinem konkreten Fall: die 60 Frauen, die ich in diesen zwei Jahren betreut hätte, müssen durch meine Kolleginnen im Umland aufgefangen werden.

Sehr viele Kolleginnen geben den Beruf ganz auf, da er sich finanziell und organisatorisch immer weniger lohnt.

Dann kommen dazu Dinge wie: in den Ballungsgebieten der Großstädte gibt es sehr viele Geburten pro Hebamme, sodass die Hebammen dem nicht gerecht werden können. Auf dem Land jedoch gibt es insgesamt sehr viel weniger Hebammen, weil es verhältnismäßig weniger Geburten gibt.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, es ist ein Teufelskreis! Ich werde jetzt nicht im einzelnen diskutieren, wie genau die Hintergründe sind und wie es überhaupt soweit kommen konnte. Wenn ich einmal mit den Hintergründen anfange, kriege ich mich nicht so schnell wieder ein!))) Dabei will ich eigentlich nur einen hilfreichen Beitrag für die akute Notsituation schwangerer Frauen schreiben. Wer mehr zu dem Thema „Hebammensituation“ erfahren möchte, kann sich gerne informieren unter: unsere-hebammen.de

So. Jetzt ist aber klar: Du findest keine Hebamme für die Nachsorge. Was tun?

Erst mal tiiieef durchatmen! Okay?

Ob nun mit oder ohne Hebamme- chill! Denn, das ist jetzt die intensivste Zeit und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit die geilste Zeit Deines Lebens. Lass Dir das nicht kaputt machen! Allen werdenden Eltern möchte ich zutiefst ans Herz legen: genießt die letzten Wochen der Schwangerschaft und versucht soviel Zuversicht, wie nur möglich, aufzubauen!

Speziell für das Wochenbett gilt: wenn Du weißt, was Dich erwartet und welche Optionen es sonst noch gibt, dann kriegst Du das Wochenbett auch ohne Hebamme gut überstanden.

Was passiert im Wochenbett?

Im wesentlichen besteht die Zeit nach der Geburt aus drei großen Feldern.

Wir haben einmal das Kind, mit seinem Wohlbefinden, Wachstumsverlauf, Bauchnabelpflege Hautpflege, Beobachtung des Stoffwechsels, usw.

Der zweite Bereich ist die Mama, bei der es in erster Linie um die Rückbildung und Heilung des gesamten Fortpflanzungs-systems geht, also Beckenboden, Gebärmutter der Bauch usw. Dann natürlich das Stillen und die Brustpflege. Genau wie die mentale Erholung von der Geburt und das Einleben in die neue Mutterrolle. Das ist auch ein Riesenbereich.

Der dritte Bereich ist die Logistik. Also wie finden wir unseren Rhythmus als Familie? Wie bringt sich der Partner oder die Partnerin am besten ein? Wie gestalten wir unsere Familiendynamik mit diesem neuen Familienmitglied.

Im Ideal hat die Hebamme alle drei Bereiche im Blick und für alle drei Bereiche Tipps und Tricks. Wenn sie aber fehlt, bietet es sich an das Wochenbett gemäß seinen drei Bereichen aufzuteilen und sich für jeden Bereich separat Hilfe zu holen.

Und da sind wir auch schon beim ersten Lösungsansatz angekommen:

Such dir einen Kurs

Der erste Punkt: Sei proaktiv! Wenn klar ist, Du wirst keine Hebamme finden, dann such Dir in Deiner Nähe einen sogenannten Säuglingspflege-Kurs oder einen Stillvorbereitungs-Kurs. Je nach Region wird das Angebot natürlich unterschiedlich ausfallen. Aber, informier Dich! Elternschulen, kirchliche Gemeinden, Mütterberatungen, Hebammenpraxen, Pro Familia, etc. können Anbieter sein. In solchen Kursen bekommt man ein ziemlich gutes Bild davon, was Euch nach der Geburt des Kindes erwartet. Und das gibt Einem (also insbesondere beim ersten Kind) ein Gefühl der Sicherheit. Wenn also noch Zeit ist, überleg Dir, ob so ein Kurs in Frage kommt.

Sollte keine Zeit mehr sein, ist auch das kein Grund zur Panik!

98% aller Babys in Deutschland werden in Krankenhäusern geboren und dementsprechend ist der nächste Tipp auch tatsächlich für Mädels, die in Krankenhäusern entbinden. Das deckt die Mehrheit ab.)))

Bleib länger im Krankenhaus

Wenn es eine gute Wochenbettstation ist, auf der Du bist, wenn Du dich da wohl und ernst genommen fühlst, bietet es sich an, denen die Situation zu erklären, zu sagen: „Ich habe einfach beim besten Willen keine Nachsorge-Hebamme gefunden. Kann ich nicht zumindest den Milcheinschuss noch im Krankenhaus abwarten“? Das ist quasi die erste Etappe im Wochenbett, die die meisten Mädels unvorbereitet kalt erwischt.

Der Milcheinschuss bei Frauen, die Stillen wollen, kommt immer erst am dritten Tag. Das weiß nur vorher Keiner. Klassischerweise wirst Du am Vormittag des dritten Tages nach der Geburt nach Hause entlassen. Auf Wiedersehen und viel Spaß! Erfahrungsgemäß können es die Mamis auch gar nicht abwarten. Dann kommst Du zu Hause an und freust Dich erst mal tierisch darüber, dass Du da bist und dass Du heute Nacht endlich auf deinem eigenen Kissen schlafen wirst. Dann kommt die dritte Nacht postpartum, in der du plötzlich gefühlt vier Körbchengrößen mehr hast und weder aus noch ein weißt.

Dementsprechend, empfehle ich als erste Hilfestellung nach der Geburt: wartet im Krankenhaus ab, ob Ihr Baby auch am vierten Tag gut an die Brust bekommt. Auch auf die Gefahr hin, dass da jemand sagen mag: „das ist hier kein Hotel“, lohnt es sich zu Fragen. Schließlich willst Du nicht wegen der sagenhaften Aussicht aus dem Zimmerfenster länger bleiben, sondern weil du einem Milchstau vorbeugen willst!

Sucht nach ambulanten Wochenbett-Sprechstunden

Wenn Ihr euch auf der Wochenstation nicht wohlgefühlt habt, dann geht Ihr natürlich nach Hause. Es bietet sich hier die zweite Lösungsmöglichkeit an: prüft, ob es in eurer Nähe sog. ambulante Wochenbett-Notfallsprechstunden gibt. Das Problem mit dem Hebammenmangel ist nicht neu. Das geht seit mindestens fünf Jahren so. Ich denke, Tendenz steigend. Immer mehr Hebammenpraxen und gynäkologische Praxen, Krankenhäuser und sogar Apotheken reagieren darauf und bieten Sprechstunden an, wo man als Wöchnerin mit Kind hinfahren und sich seinen Wochenbettbesuch quasi „abholen“ kann. Auch das wird, wie die reguläre Nachsorge durch Hausbesuch, von der Krankenkasse finanziert. Dementsprechend, prüft, ob es so ein Angebot in Eurer Nähe gibt. Natürlich ist dies nicht die ideale Variante. Ihr habt einen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen der, wenn man noch von der Geburt etwas zerknautscht ist, alles andere als angenehm ist. Aber es ist besser als gar nichts.

Hebammen-Beratung per Chat oder Hotline

Wenn man jetzt in einer Region ganz weit ab vom Schuss wohnt, ohne Sprechstunden, Praxen und Anlaufstellen, gibt es einen sog. Hebammen-Chat oder Hebammen-Hotline, wo man auch Notfallberatung einholen kann. Beispiel: kinderheldin.de Ich werde in keiner Form von denen vergütet. Das ist lediglich eine weitere Möglichkeit der Beratung, die sehr hilfreich sein kann, wenn man sonst auf sich allein gestellt ist.

Kinderarzt und Gynäkologe

Für akute Probleme Wochentags zu den regulären Büro-Sprechzeiten, also von 9:00 bis 18:00 Uhr, kann man durchaus bei Problemen mit Kind zum Kinderarzt und bei Problemen mit Mama zum Frauenarzt fahren. Und auch da kann es sein, dass beide erstmal ein bisschen komisch gucken, weil so eine Konsultation im Frühwochenbett für beide Ärzte eher ungewöhnlich ist. Auch hier gilt: Ihr habt durchaus den Anspruch, Ihr macht das nicht zum Spaß, Ihr versucht lediglich das Beste in Eurer Situation zu tun. Fürs Kind bedeutet das z.B. wenn Euch der Bauchnabel Eures Babys irgendwie ungewöhnlich vorkommt und Ihr Euch selber nicht herantraut, sucht den Kinderarzt auf. Der schaut sich den Nabel an und zeigt Euch, anstelle der Hebamme, wie Ihr ihn richtig pflegt. Wenn bei Mutti Bauchschmerzen auftreten und sie viel stärker Wochenfluss-Blutung hat als erwartet oder im Gegenteil, viel weniger als erwartet, macht es durchaus Sinn zum Gynäkologen zu fahren.

Back to the Wochenstation

Für akute Probleme außerhalb der Bürozeiten, also an Sonn-und Feiertagen oder mitten in der Nacht: ruf in dem Krankenhaus an, in dem Du entbunden hast, und frag auf der Wochenstation an, ob Ihr vorbeikommen könnt. Auch das klingt erstmal komisch und auch das funktioniert nur, wenn Du Dich dort vorher wohl gefühlt hast.

Ebenso ist mir klar, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viel Empörung bei meinen Kolleginnen auslösen werde, wenn ich diesen Tipp mit Euch teile. Nichtsdestotrotz muss das mal gesagt werden: In dem Krankenhaus, in dem ich arbeite, kommt es immer mal wieder vor, dass dort Muttis mit Kind aufschlagen, weil sie sich anders nicht zu helfen wissen. Natürlich kommt es ehrlicherweise auch hier darauf an, wer Dienst hat. Aber in acht von zehn Fällen wird diesen Mamis geholfen.

Beispiel: es ist zwei Uhr morgens, Mutti hat 41 Grad Fieber und Schüttelfrost, hat eine geschwollene, schmerzhaft rote Brust und bekommt ihr brüllendes Kind nicht angelegt. Schreckliche Vorstellung! Rufst Du da den Notarzt? Vermutlich nicht. Aber was machst Du dann? Du rufst an und fährst dann zurück auf deine Wochenbett- Station. Oder, wenn die ganz schlimm war, rufst du in dem nächstgelegenen Krankenhaus an usw. Natürlich hätte man auch hier einen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen und es kann sein, dass es auch eine gewisse Wartezeit gibt, aber es ist besser als gar keine Hilfe!

In Krankenhäusern mit Geburtshilflicher Abteilung gibt es sämtliche Utensilien: Kühlkompressen, Milchpumpen, es gibt Leute, die sich mit dem Problem auskennen. Das heißt, du bekommst auch wirklich eine Anweisung, wie Du dich jetzt bis Morgen früh verhältst, bis Du im Zweifel zum Arzt kannst. Im Notfall ist das eine Option. Ich wiederhole noch mal: Im NOT-FALL! Zwei Uhr morgens, 41 Grad Fieber.

Bitte geht nicht davon aus, dass diese Möglichkeit immer die erste Wahl dartsellt, denn eigentlich haben sich die Schwestern auf Station, ja um die frisch gebackenen Muttis zu kümmern, deren Kinder gerade geschlüpft sind.

Stillberatung

Es muss nicht immer eine Hebamme sein. Wenn es bei Deinem Problem im Wochenbett explizit um ein Still-Problem und/oderBrust-Problem geht, also die Biologie oder die Technik, dann gibt es die sogenannte Stillberaterin. Die kann, muss aber keine Hebamme sein. Es gibt auch viele Kinderkrankenschwestern oder Mütter, die selber Schwierigkeiten im Wochenbett hatten und daraufhin die Ausbildung zur Stillberaterin gemacht haben. In jedem Fall ist es grandios, dass wir sie haben. Eine gute Stillberaterin ist ihr Körpergewicht in Gold wert! Das sage ich mit voller Inbrunst! Unter lalecheliga.de könnt Ihr per Postleitzahl Eingabe prüfen, wo es in Eurer Nähe eine Stillberaterin oder eine Still-Gruppe gibt.

Eltern-Kind-Treffs

Für regulären Austausch, Tipps und Tricks zur organisatorischen Gestaltung Eures Alltags mit Kind bieten sich immer noch die guten alten Mütter-Treffs diverser Art an: PEKIP Gruppen, Still-Cafés, Mutter-Kind-Cafés, Eltern-Kind-Cafés. Alles, was irgendwie danach klingt.

Informiert Euch, welche Angebote es in Eurer Nähe gibt. Kommt mit anderen Mamis ins Gespräch, kommt mit anderen Papis ins Gespräch. Leute, die diesen Weg schon mal gegangen sind, können wirklich sehr, sehr hilfreich sein. Checkt in Eurer Umgebung, ob es von Eurer Gemeinde eine sog. Mütterberatung gibt. Auch da kann man gerne hin.

Es sind nicht immer Hebammen, die das machen, aber es sind Leute die ein bisschen mehr Erfahrung haben als Ihr. Die vielleicht eine Baby-Waage vor Ort haben, wo ihr einfach und unverbindlich in regelmäßigen Abständen hin könnt und zumindest den Gewichtsverlauf Eures Kindes immer wieder erheben könnt. Damit will ich nicht sagen – beiß Dich auf das Gewicht des Kindes fest! Damit will ich sagen, dass es einigen Müttern viel Selbstvertrauen geben kann, wenn sie konkrete Zahlen für den Wachstumsverlauf des eigenen Kindes haben und somit den eigenen „Erfolg messen“ können.

Spannt Freunde, Familie und Nachbarn ein

Erinnert Euch an die gute alte Nachbarschaftshilfe und lasst Euch von Freunden, Familie und Nachbarn helfen, fragt um Unterstützung. Delegiert alles, was delegiert werden kann. Das kann Einem wirklich so viel Stress abnehmen, während man selber in die neue Rolle schlüpft. Wenn Du wirklich gar Keinen hast, suche nach ehrenamtlichen Initiativen in Deiner Nähe. Bundesweit gibt es z.B. „wellcome“, in Bremen gibt es das „familiennetz“, in vielen Gemeinden gibt es etwas vergleichbares. Schau nach, wer Dir bei der Bewältigung des Alltags helfen kann.

Das waren sie- meine akuten Tipps fürs Wochenbett, wenn man keine Hebamme hat.

Nun gibt es aber noch einen Punkt, den ich unbedingt unter die Leute bringen will.

REVOLUTION!

Es kann doch so nicht mehr weitergehen! Es kann doch nicht sein, dass man mit dem, was die Basis der gesamten verdammten Gesellschaft darstellt, so allein gelassen wird! Wenn sich die Situation langfristig für Euch und für alle, die nach Euch kommen werden, irgendwie verändern soll, dann müssen wir selber aktiv werden! Dann müssen wir die Politik dazu bringen, Veränderungen anzustreben.

Nützt alles nix, fragst Du? Doch! Und ob! Väter dürfen in Deutschland erst seit den Siebziger Jahren bei der Geburt des eigenen Kindes dabei sein, vorher war das ein No-Go. Heute sind 90% der Väter bei der Geburt dabei. Das sog. Rooming-in, also die Unterbringung nach der Geburt „Mutter und Kind im gleichen Zimmer“, gibt es in nachkriegs-Deutschland erst seit 1969. Beides durchgesetzt von der damaligen Frauenbewegung.

Selber aktiv werden ist wichtig, denn niemand, außer uns Müttern, Vätern und Hebammen, wird genug Interesse an diesem Thema aufbringen um tatsächlich Änderungen zu bewirken. Konkret kann man sich erstmal unter unsere-hebammen.de einen Überblick verschaffen. Da gibt es viel Info und diverse Aktionen. Es gibt eine Landkarte der sog. Hebammen-Unterversorgung, auf der man sich eintragen kann.

Es gibt die Aktion „Lieber Jens“, wo man an den Gesundheitsminister schreibt und sich bei ihm ganz persönlich darüber „auskotzt“, wie schwer es für Euch war Hilfe zu finden.

Es gibt diverse Eltern-Vereine: das netzwerk-geburtskultur.de als Zusammenschluss mehrerer Initiativen. Ich möchte aber auch mother-hood.de und gerechte-geburt.de explizit erwähnen, weil ich beide wirklich extrem informativ finde. Macht Euch schlau!

Man kann auch, ohne sich irgendwelche Initiativen zu suchen, persönlich aktiv werden, indem man an die eigene Krankenkasse schreibt und denen sagt: „Der Mangel ist real und ich habe darunter zu leiden!“. An den Spitzenverband der Krankenkassen schreibt und denen genau das Gleiche sagt. An das eigene Gesundheitsamt schreibt und denen genau das Gleiche sagt. Schreib auch gerne an den eigenen Abgeordneten und sag ihm genau das Gleiche. Von mir aus an Frau Merkel höchstpersönlich! Erst wenn sich diese Vertreter des Gesundheitswesens vor lauter Post gar nicht mehr retten können, wird sich was verändern!

Entschuldigt meine „Anstiftung zum Aufruhr“ aber dieses Thema geht mir wirklich unglaublich an die Nieren! Packen wir es an und lasst uns die Welt retten!